Servozucken beim Ein-Ausschalten (AN40) oder Geberwechsel

  • Hallo,


    leider habe ich aktuell ein Problem. Beim Ein- und Ausschalten Zucken zwei Servos. Diese haben (wg. 6 Volt) ein eigenes BEC, dass hinter dem AN40 hängt (also kein vollständiger Bypass). Die Motoren sind alle sauber entstört und auch die Servos (Impulsleitungen mit Ferritring), sowie das BEC (Ferritring) sind möglichst "entstört". alle anderen Funktionen laufen einwandfrei (Lenkservos, SFR und das vordere Mähwerk...).


    Woran kann das Zucken liegen? Es tritt, wie geschrieben nur beim Ein- und Ausschalten auf, sowie beim Geberwechsel (vermutlich gibt es noch weitere Konstellationen, mir sind bisher keine weiteren Aufgefallen)...


    Besten Dank für eine Idee zur Lösung!


    Viele Grüße,

    Dirk


    in meinem Xerion habe ich folgende Konstellation:

    Xerion (auf Blocher Basis)

    - RX-9 mit Kanalerweiterung R+3

    - AN40

    - SFR-1

    - Zwei "Standard" Lenkservos Hitec (HS-645), direkt am RX-9 angeschlossen


    Vorderes Mähwerk (über die Stromversorgung vom Traktor):

    - 1x Getriebemotor zum heben/senken

    - 1x Brushless Motor + Regler für die Mähteller


    Hinteres Mähwerk, Butterfly (Mähteller haben eine eigene Stromversorgung)

    - 2x Powerservos mit CC-BEC 10A, Stromversorgung "hinter" dem AN-40, sollte also mit abschalten

    - 2x Brushless Motor und Regler für die beiden Mähwerke Links und Rechts

  • Hallo Dirk,


    wie Servos sich beim Einschalten der Spannung verhalten, hängt immer vom Servo selbst ab, das ist vom Anwender nicht zu beeinflussen.

    In deinem Fall wird die Spannung vom AN40 beim Modellwechsel jedes Mal aus- bzw. eingeschaltet, daher das Zucken.


    Das Zucken ist technisch bedingt nicht zu vermeiden:

    Nach dem Abschalten der Spannung hat der Motor keine Kraft mehr. Wenn nun durch äußere Einflüsse (z. B. Eigengewicht des Frontgewichts) die letzte gehaltene Position verlassen wird und dann beim nächsten Einschalten der alte Sollwert (z. B. obere Endlage) ausgegeben wird, versucht das Servo natürlich, so schnell wie möglich die Sollposition wieder zu erreichen - es zuckt!

  • Hallo Heiko,


    vielen Dank für die schnelle Antwort. Vielleicht noch zwei ergänzende Tests / Infos:

    - Wenn ich den Sender anschalte, anschließend den Akku am Modell einstecke (die Servos sind in einer Endlage, ohne Krafteinwirkung), zucken die Servos nicht.

    - Wenn ich den Akku direkt abziehe (Fahrzeug und Sender jeweils an), zucken die Servos auch nicht.


    Sprich, nur wenn ich über den Sender & AN40 ein- bzw. ausschalte habe ich das Verhalten bei den zwei Servos. Daher war meine Überlegung, ob der komplette Bypass etwas bringen würde (wobei ja ein Impulssignal zur Bewegung führt, nicht der Strom.. oder Irre ich da)?


    Danke und viele Grüße,

    Dirk

  • Bevor der Empfänger den AN40 deaktiviert, schaltet er seine Impulssignale ab.

    Kann es sein, dass die Servos eine programmierbare Failsafe-Position haben ?


    Beim Einschalten des AN40 kann es vorkommen, dass die Impulse des Empfängers quasi sofort nach dem Wiedereinschalten ausgegeben werden. Das könnte für die Servos u. U. zu schnell sein (zumal das nachgeschaltete BEC auch erst wieder "hochfahren" muss), um den Puls sauber zu erkennen und kann somit zu undefiniertem Verhalten führen.

  • Es sind Absima ACS1622SG Servos verbaut. Soweit ich das sehe, haben die keinen Failsafe.


    Dann teste ich das Verhalten, wenn ich einen kompletten Bypass verwende und die Servos "unter Strom" halte, bis ich den Akku abstecke. Das sollte zumindest sicherstellen, dass immer ausreichend Strom anliegt. Wenn sich das Verhalten nicht ändert, melde ich mich.


    Danke für den Support!!

  • Hallo Heiko,


    bei einem zweiten Fahrzeug mit direkt am Empfänger angeschlossenen Servos (ohne Hochvolt resp. separatem BEC zur Stromversorgung der Servos) habe ich die gleiche Situation festgestellt. Wenn über AN40 das Fahrzeug angeschaltet wird, gehen die Servos erst Richtung Mittelstellung und fahren sofort darauf auf die richtige Position.


    Soweit ich das jetzt eingrenzen kann, ist das Problem folgendes: Ein Servo steht beim Ausschalten nicht in Mittelstellung. Beim Einschalten will es in Mittelstellung und bekommt mit kurzer Verzögerung das Signal für die "richtige" Stellung. Dadurch entsteht das "Wedeln" des Servos (volle Geschwindigkeit Richtung Mittelstellung und unmittelbar danach auf die Zielstellung).


    Wenn man den Sender zuerst anschaltet und dann den Akku ansteckt, hat man das Problem nicht. Kann man das Problem evtl. über den OPTO-HV lösen?


    Danke und viele Grüße,

    Dirk

  • Hallo Heiko,


    bei einem zweiten Fahrzeug mit direkt am Empfänger angeschlossenen Servos (ohne Hochvolt resp. separatem BEC zur Stromversorgung der Servos) habe ich die gleiche Situation festgestellt. Wenn über AN40 das Fahrzeug angeschaltet wird, gehen die Servos erst Richtung Mittelstellung und fahren sofort darauf auf die richtige Position.

    Was genau heißt "anschalten" ? Hat der Empfänger schon eine Verbindung zum Sender oder nicht ?

    Das müssen wir hier exakt unterscheiden...

  • verstehe; der Empfänger ist noch stromlos. Folgend Reihenfolge "funktioniert":


    1.) Sender einschalten

    2.) Akku am Modell einstecken


    Beim Ausschalten kann man das Servozucken auch umgehen:

    1.) Sender an lassen

    2.) Akku am Modell abstecken

    3.) Sender abschalten


    Meine Vermutung ist, dass man so den AN40 umgeht und die Verzögerung (oder den Auslöser dafür) austrickst...

  • Ich habe jetzt mit dem Schalter einen Test durchgeführt.


    Einschalten (ok):

    - (Schalter steht auf aus): Akku anstecken

    - Sender einschalten

    - Modell einschalten (über den Schalter)

    -> Kein Zucken des Servos bzw. kein Anfahren der Mittelstellung des Servos


    Ausschalten (nok):

    - Sender ausschalten (der Schalter funktioniert erst nach dem Abschalten des Senders, daher diese Reihenfolge)

    --> Servos fahren ein Stück Richtung Mittelstellung, bis das Modell abschaltet.


    Wiedereinschalten (nok):

    - (Schalter steht auf ein & Akku ist angesteckt): Sender einschalten

    --> Servos fahren ein Stück Richtung Mittelstellung, bis das Modell einschaltet und dann in die Zielposition (Servos fahren mit voller Geschwindigkeit, daher meine Formulierung des "Zuckens").


    Ausschalten (ok):

    - Akku bei laufendem Modell abstecken (Servos bleiben auf Zielposition)

    - Sender ausschalten


    Kurzum: Mein Eindruck ist, dass es funktioniert, wenn ich den AN40 "umgehe"..

  • Hallo Heiko,


    heute bin ich dazu gekommen, den Traktor ohne AN40 zu testen. Folgendes Bild:


    Einschalten:

    1. Sender einschalten

    2. Akku anstecken

    3. Modell verbindet sich, aktiviert sich und die Servos bleiben auf ihrer vorherigen Position stehen


    Ausschalten:

    1. Sender eingeschaltet lassen

    2. Akku abstecken

    3. Servos bleiben exakt in der vorherigen Position


    Sender ausschalten:

    1. siehe Einschalten

    2. Sender ausschalten, Akku bleibt angeschaltet (Verbindung zwischen Empfänger und Sender wird getrennt)

    3. Servos fahren in Mittelstellung


    Vermutung:

    - Empfänger und Sender müssen direkt eine Verbindung haben, dass die Servos nicht auf Mittelstellung fahren

    - Der AN40 schaltet den Strom ab; es kommt im Nachgang zur (sehr kurzen) "reinen Stromversorgung" an den Servos über das BEC, daher fahren sie kurz in Mittelstellung. Das Betrifft nur die beiden Hochvoltservos, die über das separate BEC mit Strom versorgt werden

    - Das BEC hält den Strom einen Hauch länger als der Empfänger, daher kommt es zu der Reaktion.


    Lösung:

    - Ich schalte den Sender immer vor dem Modell ein und nutze nicht die AN40 An-/Abschaltfunktion am Modell (wobei ich den AN40 grundsätzlich sehr schätze und bisher in allen meinen Modellen verbaut habe).

    - Ich tausche die Servos gegen welche, die mit dem Empfängerstrom ausreichend kraft aufbringen und spare mir das BEC.


    Oder gibt es noch eine andere Lösung?!


    Danke und viele Grüße!

  • Hallo Dirk,


    wenn der Sender ausgeschaltet wird, während das Modell noch Strom hat, bricht die Funkverbindung zwischen Sender und Empfänger ab.

    Kurze Zeit später schaltet der Empfänger seine Ausgänge ab, d. h. er gibt keine Impulse mehr aus. Das ist so gewollt und sorgt dafür, dass ein Modell nicht unkontrolliert 'abhaut', wenn der Empfang abbricht, so gesehen also ein Failsafe.

    Dass die Servos bei Ausbleiben der Impulse in die Mittelstellung fahren, kann daher nur ein 'Feature' der Servos selbst sein, insbesondere bei Digitalservos.


    Es gibt eine Möglichkeit, den Failsafe zu umgehen: Verwendung des Empfängers als Slave.

    Slave-Empfänger geben bis zum Schluss (Einbruch der Spannung) den letzten empfangenen Impulswert aus.

    Nachteil: Telemetrie ist mit Slave-Empfängern nicht möglich. Auch ein Wechsel über die Modellschnellwahl funktioniert nicht. Man muss das Modell dann explizit über das Modellmenü auswählen.

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